3. Trail

Merkblatt / Definition einheitliche Grundlagen

Das bereits im Jahr 2021 angestossene Teilprojekt resultierte im Frühjahr 2022 in einem Definitionspapier für Destinationen und Leistungsträger. Dieses verfolgte das Ziel eine einheitliche Grundlage im Kanton zu schaffen, wenn es um die Beschreibung und Definition von Trails geht. Als entscheidende Faktoren zur Präzisierung wurden die Distanz/Höhenmeter, der Charakter/die Namensgebung sowie die Beschaffenheit der Trails definiert. Wie auch in der Welt der Pizzas gibt es bei den Trails unterschiedliche Abstufungen – denn die Welt der Pizzavariationen ist vielfältig wie die Welt der Trails. Dabei gibt es zwei wesentliche Abgrenzungen nach oben und nach unten. Die Pizza Margherita gilt als die einfachste – für manche ist es keine Pizza – und sie ist überall gleich, eine gute Einsteigerwahl. Die Abgrenzung nach oben ist eine Art Warnhinweis, weil diese Art Pizza nicht allen behagt. Pizza scharf ist nur geniessbar für diejenigen, die es mögen.

Abgeleitet aus der Pizza-Skala wurden anschliessend in einer ersten Version die drei Kategorien: Basic Trail, Trail und Rough Trail festgelegt und beschrieben. Bei einem internen Workshop im Herbst und im Austausch mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen wie Swiss Athletics wurden die Kategorien anschliessend nochmals überarbeitet und diskutiert. Daraus resultierte eine Anpassung – die Kategorie Trail wird neu Technical Trail genannt und die Beschreibungen dazu wurden nochmals leicht überarbeitet.

Trail-Kategorien

Der ganze Prozess hat gezeigt, dass die Erarbeitung von Grundlagen in der Sportart Trailrunning oft mehrere Revisionen benötigt, bis die perfekte Lösung gefunden werden kann. So soll nun in einem letzten Schritt das Definitionspapier auch in den zwei weiteren Bereichen «Distanz/Höhenmeter» sowie «Charakter/Namensgebung» weiter verfeinert werden, damit schlussendlich bis im Frühling 2023 die finale Version verabschiedet werden kann.

Regionenübergreifende Trails

Via Grischuna

«Etwa 9’000 Höhenmeter überwindet die Via Grischuna auf den sieben Etappen von Davos und St. Moritz. Dass man solche Dimensionen im Bündnerland findet, mag auf den ersten Blick überraschen, auf den zweiten Blick wird klar, dass sich die heimischen Berge vor keinem Gipfel der Welt verstecken müssen. Im Gegenteil: Weite, felsige Täler, kristallklare Seen und strahlend weisse Gletscher machen Graubündens Bergwelt zu einer der schönsten überhaupt. Die wild-romantische Landschaft, durch welche die Via Grischuna führt, raubt auch den besten Trailrunner*innen immer wieder aufs Neue den Atem.»

Mit diesem Text bewirbt Touroperator Eurotrek die «Via Grischuna», einem gemeinsamen Projekt von graubünden Trailrun, den beteiligten Destinationen sowie dem Initianten, Dan Patitucci. Die Tour kann von Juli bis September auf Eurotrek als 8-tägige Trailrunningtour gebucht werden. Im Sommer 2022 sind sechs Personen die Via Grischuna gelaufen. Das sind, so Eurotrek, «keine Massen, in Anbetracht des Schwierigkeitsgrades ist die Zahl aber auch nicht schlecht». Es braucht wohl noch eine gewisse Zeit, bis sich herumspricht, dass es dieses Angebot gibt. Die Zielgruppe ist zudem schon nur wegen des Schwierigkeitsgrades etwas kleiner – die Strecke an und für sich ist nach Eurotrek auf alle Fälle top und wäre auch für Wanderer interessant.

Bildquelle: Dan Patitucci

Unterhalt / Bau

«Skillgarden»

Trailrunning ist viel mehr als ein reiner Leistungssport. Trailrunning in seiner ganzen Vielfalt ist auch ein Spass- und Erlebnissport für alle Generationen. Damit dies auf spielerische Art und Weise erlebt werden kann, wurde im Jahr 2022 die Idee für den «Skillgarden» entwickelt. Der «Skillgarden» ist eine Art Pumptrack für Trailrunner. Entstanden ist die Idee aufgrund einer konkreten Anfrage einer Destination zur Umsetzung eines Trailrunningparcours. Auf einer Fläche von ca. 600 Quadratmeter fordern unterschiedliche Elemente zum Üben von Kraft, Ausdauer und Gleichgewicht auf.

Visualisierung Skillgarden

Trailrunning-Parcours La Punt

In La Punt wurde im Jahr 2022 der erste Trailrunning-Parcour gebaut. Auf einer Runde von einem Kilometer können an acht Posten mit unterschiedlichen Untergründen Gleichgewicht, Koordination und Schnelligkeit trainiert werden. Mittels QR-Code gelangt man zu den Erklärvideos pro Posten. Der Parcours ist öffentlich zugänglich und steht kostenlos zur Verfügung.

Bildquelle: Movimentor, Roberto Rivola

Signalisation

Trailrunningrouten in Graubünden sollen einheitlich beschildert sein. Die Sichtbarkeit von Trailrunning wird dadurch genauso gestärkt wie die Wahrnehmung von Trailrunning als eigene, etablierte Sportart.

Gemeinsam mit dem Tiefbauamt Graubünden (Fachstelle Langsamverkehr), Wanderwege Graubünden sowie Schweiz Mobil wurde die Integration von Trailrunningrouten in die bestehende Wanderweg-Signalisation erarbeitet. Trailrunning wird dabei als eine Unterform des Wanderns eingestuft und mit dem Hinweis «Trailrun-Tipp» auf dem Routenfeld ergänzt. Das Signalisationskonzept vereint somit alle nationalen, kantonalen, aber auch regionalen Anspruchsgruppen. Die Umsetzung der Signalisation wird im Jahr 2023 in zwei Phasen gestartet. Als erstes wird das Vorgehen anhand von fünf Pilotstrecken getestet. Nach erfolgreicher Pilotphase werden alle Destinationen informiert, wie der Signalisationsprozess für Trailrunningstrecken gestartet werden kann.

 

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